Discussion:
Nazis, ab in den sozialen Verachtungstod
(zu alt für eine Antwort)
Lasbor
2008-11-09 19:01:27 UTC
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Nr. 3
"Mehr als 5.700.000 sowjetische Soldaten fielen im Laufe des Krieges
den Deutschen in die Hände; mehr als 40% dieser Männer kamen in der
Gefangenschaft um. Etwa 3.350.000 Soldaten waren bereits bis Ende
1941 in Gefangenschaft geraten; die Mehrheit von ihnen starb in jenem
Winter an Hunger und Kälte. Vor diesem Hintergrund fand eine
vergleichsweise begrenzte, aber intensive Tötungsoperation statt, die
auf eine spezifische Gruppe der sowjetischen Gefangenen zielte. Am
16.Juli 1941, kaum vier Wochen nach Eröffnung des Ostfeldzugs, kamen
Heydrich und der Chef des Allgemeinen Wehrmachtsamts, General
Reinicke, in einem Abkommen überein, daß sich die Wehrmacht von allen
sowjetischen Kriegsgefangen, die als Träger des Bolschewismus gelten
konnten, »befreien« solle. (...)
Beide Seiten stimmten weiterhin überein, daß die Situation »besondere
Maßnahmen« erfordere, die frei von bürokratischen Kontrollen
durchzuführen seien. Am folgenden Tag forderte Heydrich seinen
Regionalapparat auf, sich auf die Aussonderung aller
«Berufsrevolutionäre«, Politoffiziere der Roten Armee, »fanatischen«
Kommunisten sowie »aller Juden« vorzubereiteten (...)
Da der Bolschewismus den Nationalsozialismus »bis auf den Tod«
bekämpfe, könnten sowjetische Kriegsgefangene nicht die gleiche
Behandlung erwarten wie Gefangene der westlichen Gegner. Die Härte
der erteilten Befehle stelle lediglich eine natürliche Verteidigung
gegen das bolschewistische Untermenschentum dar; es gelte, die Träger
des bolschewistischen Denkes - und damit auch des bolschewisitschen
Widerstandswillens - zu vernichten"(Raul Hilberg, Die Vernichtung der
europäischen Juden, S. 351, S.355)
Zur Begründung der Postings siehe den wöchentlich versandten Text mit
dem Betreff: Nazis, ab in den sozialen Verachtungstod!!!
URL http://www.martinblumentritt.de
Lasbor
2008-11-09 19:07:02 UTC
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_Zu den täglich versandten verschiedenen Texten, die die_
_Taten der Deutschen bezüglich des Holocaust dokumentieren._
Diverse Nazis und andere Faschisten leugnen und/oder verharmlosen die
Massenvernichtung an den europäischen Juden mit längst widerlegten alten
Lügen. Da sie sich darüber erregen, daß man sie daran erinnert,
werden diese Erinnerungen nun wieder täglich gesendet.
Daß sie die Erinnerung an die Taten der Deutschen stört, zeigt sich
besonders daran, daß sie versuchen, davon abzulenken, indem sie Lügen
über Israel veröffentlichen oder Tatsachen instrumentalisieren, um
das Werk Adolf Hitlers nun propagandistisch gegen Israel
fortzusetzen. Damit beweisen sie, daß sie die Morde gern wiederholen
würden, aber die Existenz des Staates Israel sie daran hindert und
sie Auschwitz gern an Israel wiederholen möchten.
Die EUMC hat eine Arbeitsdefinition für Antisemitismus entwickelt, um
solche Tendenzen besser entgegentreten zu können. Als freiwillige
Selbst-Dokumentation des Antisemitismus durch Nazis finden wir als
Reply auf diese Reihe von Postings ständig Belege für die Richtigkeit
der folgenden Definitionen.
-----------
"Zur Unterstützung der Sammlung spezifischerer und relevanterer Daten
und zugunsten einer präziseren Blicks auf die Entwicklungen des
Antisemitismus das EUMC und OSZE/ODIHR konsultierten jüdische
Organisationen wie den European Jewish Congress, das American Jewish
Committee, andere jüdische Nichtregierungsorganisationen sowie
führende Akademiker. Mit diesen wurden informelle Diskussionen im
Hinblick auf eine gemeinsame "Arbeitsdefinition", die mit den
theoretischen Argumentationslinien des EUMC Antisemitismusberichts
übereinstimmt, geführt. Der Autor dieses Berichts wurde ebenfalls
dazu konsultiert, um sicherzustellen, dass die Arbeitsdefinition mit
den Theorieansätzen des Berichts in Einklang steht. Der Bericht
selbst wurde durch den Verwaltungsrat des EUMC angenommen.)
Zweck des Dokuments ist es, einen praktischen Leitfaden zur
Identifizierung von Antisemitismus, zur Datensammlung und zur
Unterstützung und Umsetzung von Gesetzgebungsinitiativen zur
Verfügung zu stellen."
Arbeitsdefinition: "Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von
Juden, die man als Judenhass bezeichnen kann. Rhetorische und
physische Manifestationen von Antisemitismus sind gegen jüdische oder
nicht-jüdische Individuen und/oder gegen ihr Eigentum, gegen
Institutionen der jüdischen Gemeinden und gegen religiöse
Einrichtungen gerichtet."
"Außerdem können solche Manifestationen gegen den Staat Israel
angesehen als jüdische Gemeinschaft gerichtet sein. Antisemitismus
klagt Juden häufig der Verschwörung zum Schaden der Menschheit an und
wird oft genutzt, um Juden dafür verantwortlich zu machen, "warum
etwas falsch läuft". Er drückt sich in Worten, in schriftlicher und
visueller Form und in Taten aus, und verwendet dazu unheilvolle
Stereotypen und negative Charakterzüge.
Beispiele dafür, wie sich Antisemitismus gegenüber dem Staat Israel
* Die Ablehnung des Selbstbestimmungsrechts des jüdischen Volkes,
z.B. durch die Behauptung, der Staat Israel sei ein rassistisches
Projekt.
* Die Anwendung doppelter Standards, indem an Israel
Verhaltensansprüche gestellt werden, die von keiner anderen
demokratischen Nation erwartet oder gefordert werden.
* Die Anwendung klassisch-antisemitischer Symbole und Bilder (z.B.
der Vorwurf, dass Juden Jesus töteten, oder die Behauptung von
Blutopfern) für die Charakterisierung Israels oder der Israelis.
* Der Vergleich der aktuellen Politik Israels mit der der Nazis
* Die Behauptung einer Kollektivverantwortung der Juden gegenüber der
Politik des Staates Israel."
----------
So der noch mitten in brauner Scheisse steckende Bügel
"Leider hat Dich Auschwitz nicht bekehrt, sondern anmaßend und irre
gemacht. Ich hoffe, daß das aggressive, zionistische Nattern-Gezücht
bald seiner gerechten Strafe entgegenschauen darf."
Am 29.08.96, schrieb der - mittlerweile in seiner braunen Scheisse
verreckte - Nationalsozialist und Lakai Hitlers "Horst Kleinsorg"
"*Mein* geliebtes Deutschland *hatte* dafuer Gesetze.
z.B. das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes,
Reichsbuergergesetz, u.v.a.m.
*Dein* zg Deutschland *hat* Gesetze, Kike Blumentritt.
Dein Erscheinen allein hier in diesem Brett beweist,
dass die Gesetze *meines* Deutschlands richtig waren.
Haltet Deutschland judenrein sonst erlebt ihr nochmehr
Blumentritts. --
Und derselbe Lakai Adolf Hitlers, der offensichtlich noch nicht
mitbekommen hat, dass sein Führer gestorben ist, schrieb des weiterem
Du als Angehoeriger einer minderwertigen, feigen, im allgemeinen
dreckigen und verlausten Rasse hast keinen Grund Dich ueber
*meine* Deutschen aufzuregen und als Schulmeister funktionieren zu
wollen. Mache nur weiter so, jedes bischen hilft.
Aber vergesse nie: Einst kommt der Tag der Rache,
einmal dann werden wir frei,
schaffendes Deutschland ERWACHE,
hau Deine Schranken entzwei.
Boersengauner und Schieber,
knechten das Vaterland,
wir wollen ehrlich verdienen,
fleissig mit schaffender Hand.
A.H. ist unser Fuehrer,
ihn lohnt nicht goldener Sold,
der von den juedischen Trohnen,
vor seine Fuesse rollt.
Warte ab."
Anderes erwartet man allerdings von Nazis nicht.
Viel schlimmer als solche Worte sind allerdings die freiwilligen
Hilfeleistungen von Leuten, die sich darüber erregen, daß man gegen
solches Pack etwas unternimmt und sich damit zu willigen Helfern
dieses braunen Gesochs machen.
Ein sich als "Dr." Thomas Busch ausgebender Herr, erklärt das Posten
von Texten, die die Taten der Deutschen zur Zeit des NS-Regimes
schildern, für geifernden Unsinn (*), den er schon gar nicht am
Sonntag lesen will. An den Nazis lobt er deren dämonische Qualität
(**). So etwas richtet sich selbst. Die wiederholten Äußerungen, er
hätte die Texte, die die Taten des NS schildern, nicht als Unsinn
bezeichnet, sind gelogen. Gerade die Leugnung dokumentiert noch
einmal das Geleugente. Des weiteren verbreitet der Herr die
Goebbelspropaganda, nach der Sir Arthur Harris nicht, was er ist,
einer, der half, Deutschland von der Naziherrschaft zu befreien,
sondern ein "Kriegsverbrecher" sei. Das ist dreiste Nazipropaganda,
die den Krieg der Allierten gegen die Deutschen verteufelt. Entweder
ist man auf der Seite der Alliierten oder auf der der Nazis, ein
Drittes gibt es nicht. Allein der Bombenkrieg ermöglichte die
Befreiung Deutschlands von der Nazidiktatur.
Anm: -------------
* "Und ich werde wir auch weiterhin nicht verbieten lassen, einen geifernd
verbreiteten Unsinn auch dann als solchen öffentlich zu benennen, wenn
ertäglich gepostet wird."
* * "schwache Kopie dessen, was vor einem halben Jahrhundert
wenigstens eine gewisse dämonische Dimension hatte"
(etwas mehr als ein halbes Jahrhundert ist das mittlerweile auch schon
her)
----------------
sich in derselben antiintellektuellen Hetze, wie sie die Nazis
trieben, indem er Intellektuelle, also diejenigen, die sich
öffentlich des eigenen Verstandes bedienen und öffentlich aufklären,
beleidigt.
"Die Menschen in Deutschland haben die Schnauze gestrichen voll, dass
wieder irgendwelche Welt- und Menschenverbesserer sie "oeffentlich
aufklaeren" und belehren wollen. Verpisst Euch doch in die soziologischen
Zirkel, in die paedagogischen Seminare, in die Sektentempel und Kirchen
und lasst doch das Volk in Ruhe!"
Man ist geneigt, ein Sieg Heil darunter zu setzen - was ich natürlich
nicht unterlassen konnte - denn es ist genau der Geist, den Hitler
"Ich kenne das breite Volk und moechte unseren Intellektuellen immer
nur eins sagen: Jedes Reich, das ihr nur auf den Schichten des
intellektuellen Verstandes aufbaut, ist schwach gebaut! Ich kenne
diesen Verstand: ewig klueglend, ewig forschend, aber auch ewig
unsicher, ewig schwankend, beweglich, nie fest.("A.Hitler, Die Reden
Hitlers als Kanzler. Das junge Deutschland will Frieden, 3. Aufl.
Muenchen 1934 S.49)
Niemand, der halbwegs bei Verstand ist glaubt solchen Menschen, die
die Verbrechen der Nationalsozialisten verharmlosen oder verleugnen
oder auch nur den Kampf gegen solche Leute stören wollen, darum
können sie getrost verschwinden und aufgeben. Wir müssen nicht mehr
viel tun, um sie in den sozialen Verachtungstod zu hetzen, das tun
sie sich selber schon an.
Damit, daß sie die zahlreich belegten und bewiesenen Taten der
Deutschen leugnen, in ihrem Ausmaß bestreiten, sie bagatellisieren
oder gar anstreben sie zu wiederholen (manchmal erdreisten sie sich
ja, obgleich es unlogisch ist, gleich Widersprüchliches zu wollen,
indem sie die Taten der Deutschen gleichzeitig leugnen _und_
gutheißen), verwandeln sie Deutschland insgesamt in ein
_Holocaustmuseum_ und zeugen dafür, daß wir ein solches Denkmal nicht
mehr errichten müssen. Damit daß sie etwas leugnen, was niemand, der
bei Verstand ist leugnen kann, erreichen sie nur eins, daß man sich
jedesmal an die Taten der Deutschen erinnert.
Darum erinnern die Texte _jeden Tag_ daran, was u.a. von ganz
normalen Deutschen, also nicht von den berüchtigten SS-Leuten, getan
wurde. Wer "schöne" Texte findet, der möge sie mir posten, ich
ergänze gern die Sammlung, so daß alle 365 Tage eine andere Tat
erscheint.
Wer die Erinnerung an derartige Taten auslöschen will, der versucht
die heute lebenden Juden noch einmal seelisch zu töten, indem er ihr
Gedenken an die verlorenen Großeltern oder Eltern schändet. Da wir in
einem zivilisierten Land leben, das keine Todesstrafe kennt, können
wir sie nicht in Gaskammern führen, in die zu gehen sie ja freiwillig
sich stets anbieten, weil sie angeblich ja nicht funktionieren
sollen, wir können nur ihren _sozialen_ Tod herbeiführen, den sozialen
Verachtungstod bereiten, sie ächten, jeden erzählen was für
"Menschen" es sind. Jedes Posting von Taten der Deutschen hat die
symbolische Funktion, ihnen ins Gesicht zu spucken.
Jeder muß wissen, daß sie - wenn sie an die Macht kämen - wieder
Menschen umbringen und verbrennen würden. Einige verschweigen das ja
nicht einmal, wenn sie mit Goebbelszitaten um sich werfen und - wie
oben zitiert - die Nürnberger Rassengesetzgebung rechtfertigen.
Darum darf man ihnen nur soziale Verachtung entgegenbringen, auf sie
als Abschaum der Menschheit herablicken. Eine Diskussion lohnt sich
in keinem Fall, da - wie die Versuche zeigen, die bislang allesamt
erwartungsgemäß gescheitert sind - diese gar nicht diskutieren
_wollen_ und können, weil sie insgesamt so verhärtet sind, daß sie
auf Argumente unansprechbar sind. Diskutieren zu wollen, ist nicht
mehr als ein Vorwand und dies ist mehrfach ja auch bewiesen worden.
Einige _typischen Propagandafiguren,_ die die Herren verwenden, sind
Der Völkermord an den Juden gilt ihnen vor allem als eine Frage der
_Quantität,_ je niedriger die Ziffer wäre, desto beruhigender wäre es
anscheinend. Damit soll abgelenkt werden, daß es auf die spezifische
_Qualität_ des Verbrechens der Deutschen ankommt, nämlich den Versuch
ein Teil der Bevölkerung restlos auszulöschen, sie ggf. aus der
ganzen Welt zusammenzutreiben und umzubringen, wenn sie nicht gleich
vor Ort umgebracht werden können. Daß divergierende Zahlen, die
aufgrund der - oft mißlungener - Versuche der Deutschen, die Spuren
der Taten zu verwischen, zum Teil auf Schätzungen und verschieden
begründeten Berechnungen beruhen und daß jeder neuer Befund der
Forschung neue Taten zum Vorschein bringt, die bislang unbekannt
waren, zum Anlaß genommen werden sollen, den Sachverhalt selber in
Frage zu stellen, kann nur als mißratener Versuch betrachtet werden,
durch Infragestellen einer bestimmten Zahl, den Gesamtkomplex zu
vertuschen.
Ob nun 6 oder 7 Millionen Juden vernichtet wurden, ändert an der
Qualität des Sachverhalts nicht und wenn sich herausstellen sollte,
daß es 8 Millionen gewesen sind, wäre die Beurteilung auch keine
andere. Auch ist stets zu beachten, _was_ überhaupt gezählt wird. Die
Gesamtzahl der Toten, die die Deutschen zu verantworten haben, die 50
Millionen übersteigt, auch die toten Deutschen haben allein die
Deutschen zu verantworten, denn sie haben den Krieg begonnen. Wenn
man neben den 4,2 Millionen deutschen militärischen Opfern und
500.000 zivilen Luftkriegstoten und die 17,2 Millionen
Militärpersonen und 15,8 Millionen Zivilisten nichtdeutscher
Staatsangehörigkeit nicht mitzählt, sind es eben weniger, mindestens
13 Millionen. Und da Auschwitz von manchen Autoren auch als Name für
die gesamte Judenvernichtung der Nazis fungiert, ist auch manchmal
nicht bloß die Zahl der Opfer von Auschwitz II (offiziell Birkenau)
gemeint, dessen Hauptzweck die Vernichtung war. Weitaus mehr wurden
nicht vergast oder durch Abgas getötet, sondern durch Vernichtung
durch Arbeit, durch Todesmärsche oder durch Massenerschießungen durch
die Wehrmachtsangehörigen, Polizeibatallione oder SS-Einsatzgruppen
getötet.
Eine weitere Propandatechnik ist die Ausrede, andere hätten auch
Verbrechen begangen: so werden die Opfer anderer Verbrechen zu
Kompensationsobjekten für das eigene schlechte Gewissen stilisiert.
Die Opfer anderer Verbrechen sollen über die Verbrechen der Deutschen
hinwegtrösten. Dazu ist nur eins zu sagen: Andere Taten anderer
Völker fügen den Verbrechen der Deutschen nur weitere hinzu, sie
sind denen der Deutschen hinzurechnen, nicht etwa, wie diese Leute es
sich vorstellen, zu subtrahieren. Ein Aufrechnen kann es nicht geben,
nur ein Zusammenrechnen. Die Opfer der Deutschen machen
umgekehrt jedenfalls auch nicht tote Deutsche wieder lebendig.
Sie behaupten des weiteren, sie möchten endlich mal einen
Schlußstrich unter die deutsche Geschichte ziehen. Dann sollen sie
doch endlich mal selber damit beginnen und die rechtens verlorenen
ehemaligen deutschen Gebiete jenseits der Oder/Neiße-Linie vergessen!
Nur daran wollen sie immer hartnäckig erinnern. Von wegen
Schlußstrich ziehen, niemand will hartnäckiger erinnern, warum sollen
wir also nicht an die Taten der Deutschen erinnern?
Aus dem elimatorischen Antisemitismus der Deutschen ist der
Antisemitismus nach Auschwitz, der Antizionismus geworden, der sich
am Staate Israel festmacht. Nicht eingedenk der Tatsache, daß die
Gründungsakte jedes Gemeinwesen auf der Welt sich nicht der
Gerechtigkeit verdanken, sondern purer Gewaltausübung, wird
ausgerechnet Israel das vorgeworfen, worauf jeder Staat auf der Welt
beruht, dem Gewaltakt der Landnahme und Vertreibung anderer. Das wird
nur objektiv dadurch verschleiert, daß die Kontinuität und
Legalisierung eines Gemeinwesens, die historische Gewalt vergessen
macht. Wer Nation, Volk, Stamm usw. sagt, hat immer schon auch das
logisch zwingend zu ihrem Begriff gehörende Recht gefordert, zwischen
sich selbst und dem Fremden zu unterscheiden, und den Fremden als
fremden Eindringling zu betrachten und zu verjagen, wenn er sich
niederlassen will. Das ist das Wesen der Idee des Nationalstaats, dem
diese Leute nun gerade besonders extrem anhängen.
Ausgerechnet Rassisten und Nationalisten, die genau diesen
Sachverhalt zur extremen Maxime ihres politischen Handelns machen,
wollen anderen diesen Sachverhalt vorwerfen. Und dies findet
ausgerechnet auch noch am falscher Stelle, in Bezug auf Israel statt,
das wohl mehr als jedes andere Land sich damit legitimieren kann, daß
ohne das staatliche Gewaltmonopol die jüdische Bevölkerung überall
auf der Welt unmöglich vor Pogromen und Krieg sich schützen kann.
Darum besteht jeder Antizionismus darin, mit der Infragestellung der
Existenzberechtigung Israels, auch die Existenz jedes einzelnen Juden
in Frage zu stellen. Der Sachverhalt, daß Israel ohne diverse
Unterstützung der reichen Industrienationen, nicht überleben kann,
Israel ähnlich wie die Schutzjuden im Mittelalter auf internationalen
Schutz angewiesen ist, beweist hinreichend, daß jede antizionistische
Propaganda auf den Mord aller Juden wieder hinausläuft.
Des weiteren werden Täter zu Opfern stilisiert. Diejenigen, die
ständig hierzulande Minderheiten beleidigen, schikanieren, verfolgen
oder gar umbringen, durch Leugnung des Holocaust, durch seine
Relativierung, durch Aufruf zu Willkürmaßnahmen gegen Minderheiten
bis hin zum Anzünden der Wohnstätten von Flüchtlingen, ausgerechnet
diese Leuten flennen hier herum, _sie_ fühlen sich verfolgt. Das
hatte bereits Karl Kraus treffend als _verfolgende Unschuld_
bezeichnet.
Wer etwas gegen Antisemitismus, Nationalismus, Rassismus und
völkischen Wahn der Deutschen sagt, wird zum _Deutschenfeind_
erklärt, womit ausgesprochen ist, was inhaltlich in deren Augen
_"deutschfreundlich"_ also bedeutet, andere schikanieren und
verfolgen, gar sie umbringen und dabei nicht gestört werden wollen.
Unterlaßt also Diskussionen mit diesem Pack und widersprecht ihnen
pauschal! Das Leben ist zu schön, um Zeit diesem Abschaum zu widmen.
Außerdem kann ohnehin niemand so viel essen, wie er erbrechen müßte,
angesichts dieser Gestalten.
URL http://www.martinblumentritt.de
Lasbor
2008-11-09 19:07:18 UTC
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Nr. 4
"Selbst dann, wenn eine sofortige hundertprozentige Ausschaltung des
Judentums möglich wäre, würde dadurch noch nicht der politische
Gefahrenherd beseitigt.
Die Bolschewistische Arbeit stützt sich auf Juden, Russsen, Georgier,
Armenier, Polen, Letten, Ukrainer; der bolschewistische Apparat ist
in keiner Weise mit der jüdischen Bevölkerung identisch. Bei dieser
Sachlage würde das Ziel einer politisch-polizeilichen Sicherung
verfehlt werden, würde man die Hauptaufgabe der Vernichtung des
kommunistischen Apparats zugunsten der arbeitsmäßig leichteren
Aufgabe, die Juden auszuschalten, in die zweite oder dritte Reihe
stellen...
In der westlichen und mittleren Ukraine ist das Judentum nahezu
identisch mit der städtischen Arbeiter-, Handwerker- und
Händlerschicht. Wird auf diese jüdische Arbeitskraft in vollen Umfang
verzichtet, so ist ein wirtschaftlicher Ausbau der städtischen
Verwaltungszentren fast unmöglich.
Es gibt nur eine Möglichkeit, die deutsche Verwaltung im
Generalgovernement lange Zeit verkannt hat: Lösung der Judenfrage
durch umfassenden Arbeitseinsatz der Juden.
Das würde eine allmähliche Liquidierung des Judentums zur Folge haben
- eine Entwicklung, die den wirtschaftlichen Gegebenheiten des Landes
entspricht."Reichssicherheitshauptamt IV-A-1, Ereignismeldung USSR
Nr. 86 (48 Kopien), 17. sept. 1941, NO-3151)
Zur Begründung der Postings siehe den wöchentlich versandten Text mit
dem Betreff: Nazis, ab in den sozialen Verachtungstod!!!
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Lasbor
2008-11-09 19:07:30 UTC
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Nr. 5
"Der Vernichtungsvorgang war eine Kombination aus genau
berechneter physischer Gewalt und psychologischer Steuerung. Jeder
Schritt - von der Entladerampe bis zu den Gaskammern - wurde von
den Bewachern mit einer Abfolge präziser Befehle gelenkt. Massive
Gewaltandrohung sollte den Opfern deutlich machen, daß man
Widersetzlichkeit und Ungehorsam nicht dulden werde; zugleich
wurde ihre Angst vor der neuen und fremdartigen Umgebung durch
irreführende Erklärungen beschwichtigt. Obwohl dieses System nicht
frei von Pannen und Störungen war, wurde es doch so perfektioniert,
daß ein SS-Arzt zu Recht davon sprechen konnte, es funktioniere wie
»am laufenden Band«.
Der erste Schritt in diesem genau vorausgeplanten Ablauf war die
Benachrichtigung des Lagers vom bevorstehenden Eintreffen eines
Transports. Ihr folgte der Befehl an die Wachen und Häftlinge, die an
der Aktion mitwirken sollten, sich bereitzuhalten. Jeder wußte, was
geschehen würde und war er zu tun hatte. Von dem Augenblick an, in
dem die Türen eines Zuges geöffnet wurden, hatten seine Insassen bis
auf einige Ausnahmen noch etwa zwei Stunden zu leben.
Die eintreffenden Juden waren ihrerseits nicht auf das Todeslager
gefaßt. Gerüchte und Andeutungen, die zu ihnen gedrungen waren,
wurden einfach nicht zur Kenntnis genommen. Diese Vorwarnungen
wurden nicht ernst genommen, weil sie zu lückenhaft, zu ungenau, zu
unglaubwürdig waren.
Als im Mai 1942 eine Gruppe von Deportierten von Zolkiewa zum
Bahnhof Krasnistaw marschieren mußte (von wo sie nach Sobibor
»Hey Zydzi, idzieci na spalenie"« (He Juden, ihr werdet verbrannt!)
Ein Überlebender jenes Transports entsinnt sich: »Uns wurde nicht
bewußt, was diese Worte bedeuteten. Wir hatten von dem Todeslager
in Belzec gehört, aber wir glaubten es nicht.« Ein welterfahrener
wiener Arzt, der sich in einem der Viehwagen befand, erinnert sich,
daß ein anderer Deportierter auf eine Bahnstation ein Schild sah
und »Auschwitz« ausrief. Der Arzt sah in der Morgendämmerung die
Umrisse eines »ungeheuer großen Lagers« und hörte Pfiffe und
Befehle. »Wir wußten nicht, was sie bedeuten«, erinnert er sich
später. Am Abend erkundigte er sich, wohin ein Freund geschickt
worden sei; einer der alten Häftlinge sagte ihm, daß er ihn »dort«
sehen könnte. »Wo?« Eine Hand wies auf den Kamin, doch der neue
Häftling begriff diese Geste immer noch nicht, bis ihm die Wahrheit
»geradeheraus« erklärt wurde. Ein anderer, aus den Niederlanden
»Ich weigerte mich..., dem Gedanken der Vergasung der Juden
irgendeinen Raum zu lassen, obwohl ich bestimmt nicht sagen kann,
daß ich nichts von ihr gehört hätte. Mir waren schon 1942 Gerüchte
über die Vergasung polnischer Juden zu Ohren gekommen... Doch
nie hatte jemand gehört, wann diese Vergasungen stattfanden, und es
war definitiv nicht bekannt, daß Menschen unmittelbar nach der
Ankunft vergast wurden.«
Die Mehrheit der Deportierten war unfähig, die Situation zu erkennen,
solange sie nicht Details der Vernichtungsoperationen, das Wann und
Wie, kannte. Wer etwas wußte oder ahnte, war in aller Regel nicht
imstande, nach einem Ausweg zu suchen. Auf einem Warschauer
Transport nach Treblinka im August 1942 hörte ein junger
Deportierter die Worte: »Juden, wir sind verloren!« Die alten Männer
im Waggon begangen die Sterbegebete zu sprechen. Ein anderer
junger Mann sah beim Verlassen eines Zugs in Treblinka Berge von
Kleider und sagte zu seiner Frau, daß dies das Ende sei. Erkenntnis
schlug also leichter in Fatalismus als in Flucht- oder
Widerstandsversuche um.
Die deutschen Lagerverwalter wiederum waren entschlossen, auch der
Gefahr vorzubeugen, daß einzelne Beherzte die Menge zum
Widerstand bewegten und riskanter Konfrontation herbeiführten. Sie
waren deshalb auf einen zügigen Ablauf bedacht; die Illusionen der
Juden mußten zugleich bis zum letztmöglichen Moment bestärkt
werden. Zu diesem Zweck legten sie einen Verfahrensablauf fest, der
bis auf diejenigen Abweichungen, die sich aus den örtlichen
Gegebenheiten und Einrichtungen ergaben, in allen Lagern praktisch
gleich war.
Die Rampen in Belzec, Sobibor und Treblinka waren zum Entladen
längerer Züge zu kurz. Die Transporte wurden deshalb zunächst auf
bewachten Gelände abgestellt und jeweils wenige Waggons zugleich
ausgeladen. An der Rampe von Belzec wurden die ankommenden
Juden mit Musik und Gesang eines zehn Mann starken
Häftlingssorchesters empfangen. Kulmhof war nur via Landstrasse
oder über eine Schmalspurbahn erreichbar. Ursprünglich wurden
Deportierte aus der unmittelbaren Umgebung mit Lastwagen in das
Lager gebracht. Züge aus den Lodzer Ghetto hielten in
Warthbruecken (Kolo), wo die Opfer gelegentlich in der dortigen
Sinagoge übernachten mußten, um dann in Lastwagen nach Kulmhof
gebracht zu werden. Später wurde ein umständliches
Transportverfahren in Kraft gesetzt; man wollte vermeiden, daß die
Opfer in Warthbruecken zu sehen waren. Die Deportieren wurden nun
auf einen Schmalspurzug verladen und über Nacht in einer Fabrik in
Zawacki einquartiert. Denn wurden sie mit Lastwagen ins Lager
gefahren. In Auschwitz befand sich die Rampe zwischen dem alten
Lager und Birkenau. Jene, die in die erste Gaskammer dirigiert
wurden, »strömten« durch das Tor. Als Birkenau betriebsfertig war,
liefen lange Kolonnen mehrere hundert Meter durch einen Gang zu
einem der Krematorien. Die Stichbahn bis nach Birkenau wurde erst
im Frühjahr 1944 fertig. Auf der neuen Rampe wurden die Züge in
kurzer Entfernung von den Gaskammern entladen. Die von Lebenden
und Toten geräumten Waggons wurden anschließend in eine Anlage
gebracht, in der sie zur Entseuchung begast wurden. An einem heißen
Tag öffnete ein Ladearbeiter einen Waggon und erschrak zu Tode -
ihm fiel eine schwarz angelaufene Leiche entgegen. Der Waggon war
voll mit Toten, die das Lagerpersonal auszuladen vergessen hatte.
Nach der Entladung der Züge erfolgte eine doppelte Selektion. Alte,
Kranke und gelegentlich Kinder wurden bereits auf dem Bahnsteig
ausgesondert. In Belzec mußten sich die Kranken vor einer Grube auf
den Bau legen; sie wurden erschossen. In Sobibor, wo Alte und
Kinder auf Lastwagen verladen wurden, versuchten die Wachen ab
und zu, die Säuglinge aus einiger Entfernung auf die Ladefläche zu
werfen. In Treblinka wurden diejenigen, die nicht mehr gehen
konnten, zur Erschießung zu einer Grube in der Nähe des
Krankenreviers gebracht. Von der ersten Auschwitzer Rampe wurden
die Alten und Kranken auf Lastwagen zu den Gaskammern gebracht.
Die Lager selektierten außerdem kräftige Personen zur Arbeit. In den
Lagern des Generalgouvernements oder in Kulmhof wurden nur sehr
wenige Arbeiter gebraucht; unter den zur Arbeit Selektierten befand
sich eine Handvoll Frauen. Nach den Kindern gefragt, erklärte ein
Kinder in Treblinka zu retten sei unmöglich. In Auschwitz war der
Arbeitskräftebedarf größer, und auf dem Bahnsteig von Birkenau
suchten SS-Ärzte (Mengele, König, Thilo oder Klein) arbeitsfähige
Juden für die Lagerbetriebe aus. Die Selektionen waren nicht
gründlich; die Opfer wurden an dem Arzt vorbeigetrieben, der dann
umgehend entschied, indem er in eine von zwei Richtungen wies,
»Rechts« hieß Auschwitz und Arbeit; »links« bedeutete Birkenau.
Männer und Frauen mußten sich getrennt in Baracken entkleiden. Es
wurde der Eindruck erweckt, daß die Kleider nach dem Duschen
zurueckgegen würden. In Sobibor erteilte ein SS-Mann im weißen
Kittel genaue Anweisungen, wie die Kleidung zusammengelegt
werden müsse; gelegentlich kam er auch auf einen jüdischen Staat zu
sprechen, den die Deportierten in der Ukraine errichten sollten. Im
Kulmhof erzählte man den Deportierten, daß sie zur Arbeit nach
Deutschland kämen, und in Belzec hielt ein ausgesuchter SS-Mann
ähnliche Reden. In allen drei Lagern des Generalgouvernements gab
es besondere Schalter zur Abgabe der Wertsachen. Den Frauen wurde
das Haar abgeschoren und ein Häftlingszug gebildet, Männer zuerst.
In Sobibor wurden Gruppen von Fünfzig bis zu Hundert Menschen
mit einem SS-Mann an der Spitze und vier oder fuenf Ukrainern am
Ende der Kolonne durch den »Schlauch« getrieben. In Belzec schlug
man die schreienden Frauen mit Peitschen und Gewehren.
In Treblika ging es allerdings nicht so ordentlich zu. Höss meinte,
in Treblinka haetten die Opfer fast immer gewusst, daß sie in den Tod
gingen. Manche erlitten einen Nervenzusammenbruch und lachten und
weinten abwechselnd. Zur Beschleunigung des Ablaufs wurde den
Frauen in Treblinka weisgemacht, sie müßten sich beeilen, weil sonst
das Wasser in den Duschen zu kühl werde. Dann wurden die Opfer
gezwungen, nackt mit erhobenen Händen durch den Schlauch zu
gehen oder zu laufen. Im Winter 1942/43 konnte es aber auch
vorkommen, daß die entkleideten Menschen stundenlang barfuss im
Freien stehen mußten, bis sie an die Reihe kamen. Dort konnten sie
dann die Schreie derer hören, die vor ihnen in die Gaskammern
gegangen waren.
Das Auschwitzer Verfahren entwickelte sich Schritt um Schritt. Im
April 1942 wurden im Krematorium I slowakische Juden anscheinend
voll bekleidet vergast. Später wurde Deportierten aus dem nahen
Sosnowitz befohlen, sich im Hof auszuziehen. Die Opfer wurden
durch den barschen Befehl, sich in Anwesenheit des jeweils anderen
Geschlechts zu entkleiden - Männer vor Frauen und Frauen vor
Männern-, mißtrauisch und unruhig. Daraufhin trieben die SS-Leute
die nackten Männer, Frauen und Kinder fluchend in die Gaskammer.
In der dritten Phase, ab Mitte 1942, machten Schmähungen der
Höflichkeit Platz; Aumeier, Grabner und Hößler begannen ihre Reden
zu halten. Jetzt wurde den Opfern erzählt, sie müßten sich nun
ausziehen und duschen, und sie müßten sich beeilen, weil sonst die
Suppe kalt würde, die es hinterher gäbe. Zur Erhöhung der Sicherheit
wurden die Vergasungen zu einer Zeit - vor Tagesanbruch -
angesetzt, in der die Lagerinsassen noch schliefen, oder sie fanden in
den Abendstunden nach Eintritt des Ausgehverbots statt.
In Birkenau stellten solche Täuschingsmanöver die Regel dar. Das
war nicht immer einfach oder überhaupt möglich, weil mindestens
einige der Deportierten das Schild »Auschwitz« von dem durch das
Bahngelände passierenden Zug aus gesehen hatten, manche sahen
auch Flammen aus den Kaminen schlagen oder rochen den
eigenartigen, ekelhaften Geruch der Krematorien. Die Meisten von
ihnen wurden, wie eine Gruppe aus Saloniki, durch die
Entkleidungsräume geschleust und angewiesen, ihre Kleider auf
Haken zu häengen und sich die Nummer zu merken, wobei man ihnen
nach der Dusche eine Mahlzeit und nach dem Essen Arbeit versprach.
Die nichtsahnenden Juden griffen nach Seife und Handtuch und
rannten in die Gaskammern. Nichts durfte diese prekäre
Synchronisierung stören. Als ein jüdischer Häftling
Neuankömmlingen enthüllte, was sie erwartete, wurde er lebendig
verbrannt. Im Fall von Opfern, die aus nahe gelegenen Ghettos
Oberschlesiens (Sonowitz und Bedzins) gebracht wurden und die
Andeutungen über Auschwitz gehört hatten,war Geschwindigkeit
alles. Diesen Leuten sagte man, sie sollten sich»zu ihrem eigenen
Besten« rasch entkleiden.
Einmal kam es vor einer Gaskammer in Auschwitz zu einem
größeren Zwischenfall: Ein aus Belsen eingetroffener Transport
revoltierte. Der Vorfall ereignete sich, als zwei Drittel der
Angekommenen bereits in die Gaskammer geschoben worden war.
Der Rest des Transport, der sich noch im Auskleideraum befand,
hatte Argwohn geschöpft. Als drei oder vier SS-Leute hereinkamen,
um sie zur Eile beim Auskleiden anzutreiben, kam es zum Kampf.
Die Stromkabel wurden herausgerissen, die SS-Männer überwältigt,
einer von ihnen erstochen; allen wurden die Waffen abgenommen.
Während im Raum völlige Dunkelheit herrschte, begann zwischen
der Wache an der Ausgangstür und den Gefangenen im Innern eine
wilde Schießerei. Als Höß auf dem Schauplatz eintraf, ließ er die
Türen schliessen. Es verging eine halbe Stunde. Dann betrat Höß in
Begleitung einer Wache den Auskleideraum, leuchtete die Gefangenen
mit einer Lampe an und trieb sie in einer Ecke zusammen. Von dort
wurden sie einzeln in einen anderen Raum gebracht und erschossen.
Selektionen wurden nicht nur bei der Ankunft auf dem Bahnsteig
durchgeführt, um arbeitsfähige Deportierte auszusondern; auch in
den Lagern selbst wurden regelmäßig Insassen eliminiert, die zu
krank oder zu schwach waren, um noch zu arbeiten. Der übliche
Anlaß zur Auswahl von Opfern war ein Namensappell, bei dem alle
anwesend waren, ein anderer Ort war das Krankenhaus; mitunter
wurden die Selektionen Block um Block durchgeführt. Ein
»Ich versuchte mich so unauffällig wie möglich zu machen, nicht
aufrecht, aber auch nicht zu schlapp dazustehen; nicht zu eifrig, aber
auch nicht zu nachlässig; nicht zu stolz, doch nicht zu servil; denn
ich wußte, daß jene, die anders waren, in Auschwitz starben,
während die Anonymen, die Gesichtslosen überlebten.« Ein junger
Intellektueller aus Italien, der mit einem geschwollenen Fuß in einer
Auschwitzer Krankenstube lag, erfuhr von einen nichtjüdischen
polnischen Häftling: »Du Jude, kaputt. Du schnell Krematorium,
fertig.« In Treblinka galten Spuren von Schlägen ins Gesicht als
böses Fatum:der Verletzte war »gestempelt« und beim nächsten
Appell ein Kandidat für die Selektion.
In Auschwitz versuchen die Opfer alles Mögliche, um
davonzukommen. Sie versuchten sich zu verstecken. Gelegentlich
verlegten sie sich auch auf Bitten. Ein neuzehnjähriges Mädchen bat
Hößler, den Kommandanten des Auschwitzer Frauenlagers, sie zu
verschonen. Er erwiderte: »Du hast lange genug gelebt. Komm,
Kleine, komm.« Die Leute, die man ausgesucht hatte, wurden nackt
unter Peitschenhieben durch Absperrketten von Kapos und Wachen
gebracht. Vor Weihnachten 1944 wurden 2000 jüdische Frauen in
Block 25 gesteckt, der eigentlich nur für 500 Häftlinge gedacht war.
Dort blieben sie zehnt Tage eingesperrt. Durch eine Öffnung in der
Türe schob eine Feuerwache Suppenkessel. Nach zehn Tagen waren
700 tot. Die Übrigen wurden vergast.
Die eigentliche Vergasung begann mit einem Befehl. In Treblinka war
»Iwan, Wasser«, das Signal zum Anlassen des Motors. Das Verfahren
lief nicht unbedingt schnell ab. Die Opfer standen, ohne sich in den
kleinen Kammern bewegen zu können, dreissig oder vierzig Minuten
lang, bis sie tot waren; nach dem Bericht eines Überlebenden in
Treblinka wurden die Menschen ab und zu die ganze Nacht über in
den Kammern gelassen, ohne daß der Motor angeworfen wurde. In
Belzec, wo Unterscharführer Hackenholt den Motor bediente, wollte
ein deutscher Besucher, Professor Pfannenstiel, wissen, was innen vor
sich ging. Erhielt das Ohr an die Wand, lauschte eine Weile und
bemerkte dann: »Wie in der Synagoge«. In Kulmhof wurden die
Türen des Wagens von polnischen Arbeitern geschlossen. Einer
wurde versehentlich zusammen mit den Juden eingesperrt und tobte
verzweifelt, um herauszukommen. Die Deutschen entschieden, daß es
unklug wäre, ihm die Tür zu öffnen.
Wenn die Opfer von Auschwitz nacheinander die Gaskammer
betraten, entdeckten sie, daß die vermeintlichen Duschen nicht
funktionierten. Draussen wurde der Hauptschalter betätigt, um die
Beleuchtung abzustellen, und ein Rot-Kreuz-Wagen mit dem Zyklon
fuhr vor. Ein SS-Mann, der eine Gasmaske trug, die mit einem
Spezialfilter versehen war, hob den Glasverschluß über ein
vergitterten Schacht ab und schüttelte einen Zyklon-Kanister nach
dem andern in die Gaskammer. Obwohl die tödliche Dosis ein
Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht betrug und sich die
Wirkung in der Regel schnell einstellte, konnte Feuchtigkeit die
Ausbreitungsgeschwindigkeit des Gases verringern.
Untersturmführer Grabner, der politische Lageroffizier, stand mit
der Stoppuhr in der Hand bereit. Wenn sich die ersten Kugeln auf den
Boden der Kammer verflüchtigten, begannen die Opfer zu schreien.
Auf der Flucht vor dem aufsteigenden Gas stießen die Stärkeren die
Schwächern nieder und stellten sich auf die Liegenden, um gasfreie
Luftschichten zu erreichen und so ihr Leben zu verlängern. Der
Todeskampf dauerte etwa zwei Minuten; dann hörte das Schreien
auf, und die Sterbenden fielen übereinander. Innerhalb von fünfzehn
(gelegentlich auch fünf) Minuten waren alle in der Gaskammer tot.
Nun ließ man das Gas entweichen, und nach etwa einer halben
Stunde wurde die Tür geöffnet. Die Leichen fanden sich turmartig
aufgehäuft, manche in sitzender oder halbsitzender Position, Kinder
und ältere Menschen zuunterst. Wo das Gas eingeworfen war,
befand sich ein freier Raum, der sich gebildet hatte, als die Opfer
zurückwichen; gegen die Tür gepreßt waren Leichen von
Menschen, die in höchster Angst auszubrechen versucht hatten. Die
Leichen waren rosafarben und wiesen grüne Flecken auf. Manche
bluteten aus der Nase. Einige der Leichen waren mit Kot und Urin
bedeckt, bei manchem schwangeren Frauen hatte die Geburt
eingesetzt. Die jüdischen Sonderkommandos, die Gasmasken trugen,
zerrten die Leichen in der Nähe der Tür heraus, um sich einen Weg
freizumachen; dann spritzten sie die Leichen ab, wobei sie zugleich
das restliche, zwischen ihnen verbliebene Giftgas wegwuschen. Dann
mußten die Sonderkommandos die Leichen auseinanderzerren.
In allen Lagern wurden die Körperhöhlen nach versteckten
Wertsachen durchsucht und den Toten die Goldzähne gezogen. Im
Krematorium II (neue Nummerierung) in Birkenau wurden die Plomben
und Goldzähne, die manchmal am Kiefer befestigt waren, mit
Salzsäure gereinigt, um im Hauptlager in Barren umgeschmolzen zu
werden. In Auschwitz wurde den Frauen das Haar abgeschnitten,
nachdem sie tot waren. Es wurde vor dem Einpacken in einer
Salmiaklösung gewaschen. Dann konnten die Leichen verbrannt
werden."(Raul Hilberg, Vernichtung der europäischen Juden,S.1034-
1043)
Zur Begründung der Postings siehe den wöchentlich versandten Text mit
dem Betreff: Nazis, ab in den sozialen Verachtungstod!!!
URL http://www.martinblumentritt.de
Lasbor
2008-11-09 19:07:51 UTC
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Nr. 6
"Die Kommandantur der Auschwitzer Lager wartete jedoch nicht, bis der
Bau der Krematorien in Birkenau fertiggestellt war, sondern begann
sofort mit der Massenvernichtung der Menschen.
Zwei kleine Bauernhäuser des von den Nazis geräumten Dorfes Brzezinky
(Birkenau) wurden umgebaut und primitiv als Gaskammern eingerichtet;
diese Häuser lagen etwa einen halben Kilometer westlich von der
Desinfekeionsstation.
Die Häuser maßen 6 x 12 Meter und waren in vier Kammern eingeteilt,
die mit schweren Türen verschlossen wurden; eine gleiche Tür befand
sich auch in der jeweils gegenüberliegenden Wand. In einer anderen
Wand oben war ein kleines vergittertes Fenster.
Desinfektion.
Die Vordertür der Kammer trug die Aufschrift: Zur Desinfektion.
An der hinteren Tür stand: Zum Bad.
Innerhalb der Kammern waren Aufschriften in vielen Sprachen
angebracht: Bewahrt Ruhe! Lebensgefährlich! Haltet Ordnung und
Sauberkeit!
Hinter dem Haus befand sich ein Zaun, der mit Decken verhängt war,
damit nicht hindurchgesehen werden konnte.
Vor dem Haus standen zwei 9 x 40 Meter große fensterlose Baracken;
das waren die Auskleideräume.
Die Menschen wurden in Lastautos herangebracht, vor dem Auskleideraum
aus dem Wagen gekippt und von einer lückenlosen SS-Postenkette
umstellt, die mit automatischen Gewehren, Handgranaten und
Maschinengewehren ausgerüstet war; die Posten hatten auch Bluthunde
bei sich.
Dann wurden die Menschen aufgefordert, sich gruppenweise in den
Auskleideraum zu begeben, Frauen und Kinder in den einen, die Männer
in den anderen. Es wurde ihnen gesagt, daß sie sich in einem
Arbeitslager befänden und Bad und Desinfektion passieren müßten, um
vor Ansteckung geschützt zu sein.
Daraufhin befahl man ihnen, sich völlig auszuziehen, Kleider und
Mäntel ordentlich zusammenzulegen und Wertsachen abzugeben;
gleichzeitig versprach man ihnen, daß sie alles wiederbekommen
würden.
Dann trieb man sie in die Kammern hinein. Geschah es, daß die
Menschen das Spiel durchschauten und sich weigerten, die Kammern zu
betreten, begann die SS mit Knüppeln, Peitschen und Gewehrkolben auf
sie einzuschlagen. Die Bluthunde bissen zu und rissen ihnen ganze
Fleischfetzen aus den nackten Körpern.
Sobald sich die Kammer gefüllt hatte - und in den Raum von 18
Quadratmetern zwängten sie bis zu 150 Menschen hinein -, schlugen sie
die Tür zu, schraubten die Riegel fest und schütteten durch das
Fensterchen in der Wand das Gift hinein.
Hierauf schlossen sie das Fensterchen hermetisch ab, und einige
Minuten lang waren nun Schreie und Stöhnen zu hören.
Ungefähr nach einer halben Stunde öffneten sie die hintere Tür der
Kammer.
Ein schreckenerregendes Bild bot sich dar: die nackten Frauen und
Kinder standen da, tot, in den furchtbarsten Verkrampfungen,
ineinander verbissen, die Haut zerfetzt, die Hände zu Fäusten
geballt; sie standen aufrecht, denn sie waren derart
zusammengepfercht, daß sie nicht umfallen konnten.
Eine spezielle Arbeitsabteilung von Häftlingen - das Sonderkommando -
zerrte die Leichen aus den Kammern heraus und warf sie in tiefe
Gruben, die in der Nähe bereits vorbereitet waren.
Dann wurden die Kammern schnell gesäubert, geweißt und mit
Kölnischwasser bespritzt, das die Opfer, vor allem die Frauen, in
genügender Menge nach Auschwitz mitbrachten; so ahnten die neuen
Opfer nichts von der schrecklichen Tragödie, die sich hier gerade
abgespielt hatte und auch sie erwartete.
Die Vergasung, das Wegräumen der Leichen und die Reinigung der
Kammern dauerte etwa eine Stunde, so daß ein Transport von 2 000 bis
3 000 Personen binnen weniger Stunden vernichtet und beiseite
geschafft war.
Obwohl die Leichen in den Gruben mit Chlor und Kalk begossen und mit
Erde zugeworfen wurden, begann sich nach einigen Monaten in der
ganzen Umgebung ein unerträglicher Gestank auszubreiten, in allen
Quellen und Brunnen tauchten Giftbazillen auf, und es drohte die
Gefahr einer Epidemie.
Aus diesem Grunde verstärkte man das Sonderkommando. Tag und Nacht,
in zwei Schichten, wurden die verwesenden Leichen ausgegraben, auf
einer Schmalspurbahn abtransportiert und in der nahen Umgebung auf
Scheiterhaufen verbrannt. Das Ausgraben und Verbrennen der 50000
Leichen währte nahezu bis Dezember 1942.
Nach dieser Erfahrung wurden die weiteren Opfer der Gaskammern nicht
mehr vergraben, sondern auf Scheiterhaufen verbrannt.
Nach dieser improvisierten Methode wurden die Menschen bis Februar
1943 vernichtet, bis der Bau der Krematorien beendet war; dann begann
man sie darin zu vernichten. Zuerst im Krematorium I, später, nach
deren Fertigstellung, auch in den übrigen."(Ota Kraus / Erich Kulka,
Todesfabrik Auschwitz, S. 175ff)
Zur Begründung der Postings siehe den wöchentlich versandten Text mit
dem Betreff: Ab in den sozialen Verachtungstod!!!
Lasbor
2008-11-09 19:08:06 UTC
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Nr. 7
"Wenn die Neuankömmlinge an den Lagern vorübermarschiereen, bemühten
»Wo sind wir?«
Und viele wußten schon, wenn sie den Namen »Auschwitz« hören, was
sie erwartete ...
Sobald die Menschen in den Lastautos oder zu Fuß am Krematorium
anlangten, wurden sie in zwei Gruppen geteilt, die Männer gesondert
und die Frauen mit den Kindern gesondert, und jede Gruppe wurde in
ein anderes Krematorium geführt.
Im Krematorium kamen sie zuerst in den »Auskleideraum des Todes«.
Dort wurden sie aufgefordert, sich auszuziehen, ihre Kleidung
ordentlich hinzulegen, die Schuhe zusammenzubinden und sich die
Nummer des Kleiderhakens genau zu merken, »um nach dem Bad und der
Desinfektion alles leicht wiederzufinden«.
Dann befahl man ihnen, in den Baderaum zu gehen, das heißt in die
Gaskammer. Hinter ihnen wurde nun die Tür dicht verschlossen, und
statt das Wasser fließen zu lassen, wurden die Zyklonkristalle von
oben in die Luftschächte hineingeschüttet.
Die Todesqual dauert kürzere oder längere Zeit, je nachdem, wie
viele Menschen sich in der Kammer befanden und wie stark die Dosis
des Gases war. Manchmal dauert es zwanzig, längstens dreißig
Minuten; doch kam es vor, daß sich die Opfer wegen Mangels an Gas
auch mehrere Stunden quälen mußten.
Die SS-Männer, die die Krematorien bedienten und zur Ermutigung eine
gehörige Portion Alkohol bekamen, beobachteten durch die verglasten
Fensterchen, wie die Menschen starben ...
Die Unglücklichen wurden sich manchmal bewußt, daß sich etwas
Furchtbares vorbereitete, denn im gleichen Maße, wie der Vorgang des
Entkleidens fortschritt und das Hineintreiben in die Gaskammern
begann, fiel die Maske des Anstands und der Höflichkeit der
SS-Wachen, die sich anfangs verstellt hatten und mit den Menschen
relativ höflich umgegangen waren.
Sobald die SS-Leute die nackten Opfer hilflos vor sich hatten,
zeigten sie sich in ihrer ganzen Bestialität. Sie schlugen sie,
beleidigten sie und schändeten sie. Vor allem die letzten kleinen
Gruppen, die sich mit Mühe gerade noch in die vollgestopfte Kammer
hineinzwängen konnten, mißhandelten sie ohne jede Rücksicht.
Der Kommandant des Krematoriums, Moll, bediente sich besonders
gemeiner Methoden: er jagte die Menschen mit Pistolenschüssen in die
Kammern.
Wenn die SS-Leute durch das Fensterchen den Tod der Opfer
festgestellt hatten, schalteten sie die Entlüftungsanlage ein, durch
die die vergiftete Luft aus den Kammern abgesaugt wurde.
Dann öffneten sie die Kammer.
Diese bot einen erschütternden Anblick: dicht aneinandergedrängt
standen die erstarrten Körper aufrecht da, in verzweiflungsvollen
Verrenkungen, mit bläulichen Flecken auf der Brust, viele zerfleischt
und blutüberströmt.
Es kam vor, daß in der Kammer eine tote Mutter mit einem noch
lebenden Kind gefunden wurde, das so fest an ihre Brust gepreßt war,
daß es nicht genug Gas hatte einatmen können. Sie erschossen es und
warfen es zu den anderen Leichen.
Bestand der Transport aus weniger als 100 Personen, so daß sich ihr
Vergasen nicht »gelohnt« haben würde, erschoß man die Menschen,
nachdem sie sich entkleidet hatten, gruppenweise im Hinrichtungsraum.
Der Schützenvirtuose Moll pflegte die Menschen zu fünft aufzustellen
und bemühte sich, sie mit einer Kugel niederzuschießen, »um Munition
zu sparen«.
Die Leichen wurden aus den Kammern gezerrt und in den Aufzug
verladen, der sie auf besonderen, mit dem Ofen angepaßten Blechrinnen
versehenen Loren in die Verbrennungskammern beförderte.
Aus den Kaminen quoll tagsüber dichter schwarzer Rauch, dessen
widerlicher Gestank sich über die ganze Umgebung ausbreitete, und
nachts loderten aus ihnen mehrere Meter hohe Flammen, die noch in
großer Entfernung sichtbar waren.
Wie konnte das Leben der Häftlinge sein, die hier lebten und diesen
Rauch und diese Flammen ständig sahen?
Diese Flammen waren die eigentliche Ursache der allgemeinen
Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit der Häftlinge, ein
Zustand, der durch die sonstigen Bedingungen noch verschlimmert
wurde.
Die SS und die Häftlingsvorgesetzten drohten den Lagerinsassen mit
dem Kamin ja auch oft genug.
Gab es keine Transporte, so reparierte und reinigte das
Sonderkommando die Öfen und Gaskammern, brachte das Gelände in
Ordnung und beseitigte die Asche.
Die Überreste der verbrannten Knochen wurden zerstampft, und mit der
Menschenasche füllte man die Gruben in der Umgebung des Krematoriums
aus.
Später wurde die Asche in die Weichsel geschafft."(Ota Kraus / Erich
Kulka, Todesfabrik Auschwitz, S. 188ff)
Zur Begründung der Postings siehe den wöchentlich versandten Text mit
dem Betreff: Nazis, ab in den sozialen Verachtungstod!!!
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Lasbor
2008-11-09 19:08:20 UTC
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Nr. 8
"_Nach der Arbeit_
Am Abend kehrten die Arbeitskommandos durch das Tor ins Lager zurück,
selbstverständlich wieder unter den Klängen der geräuschvollen
Häftlingskapelle.
In den ersten Reihen gingen die Kapos, häufig so betrunken, daß sie
sich kaum auf den Beinen halten konneen. Sie kauften den Sprie oder
Wodka von den SS-Leuten der Wachmannschaft oder von den
Zivilangestellten an den Arbeitsplätzen.
Die letzten Reihen jedes Kommandos trugen die toten oder verwundeten
Kameraden.
Im Lager angekommen, traten alle Häftlinge, erschöpft und schmutzig,
zum Abendappell an. Diese Appelle dauerten lange, manchmal bis in die
Nacht hinein, weil die Zahl der Häftlinge oft nicht stimmte.
Fehlte auch nur ein Häftling oder konnten die Häftlinge nicht
zusammengezählt werden, mußten Zehntausende stundenlang stehen, ganz
gleich, bei welchem Wetter, genauso wie sie bei jeder Witterung zur
Arbeit gehen mußten, ohne sich bei schlechtem Wetter irgendwo Schutz
suchen oder ihre Kleidung trocknen zu können.
Am linken Flügel jedes zum Appell angetretenen Blocks lagen stets
einige Tote und Sterbende, die, bar jeder Pflege und Hilfe, warten
muBten, bis der Appell be endet war. Unbeachtet lagen sie im Dreck
oder Schnee, und viele von ihnen erlebten das Ende des Appells gar
nicht mehr."(Ota Kraus / Erich Kulka, Todesfabrik Auschwitz, S. 58f)
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dem Betreff: Ab in den sozialen Verachtungstod!!!
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Lasbor
2008-11-10 09:44:45 UTC
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Nr. 3
"Mehr als 5.700.000 sowjetische Soldaten fielen im Laufe des Krieges
den Deutschen in die Hände; mehr als 40% dieser Männer kamen in der
Gefangenschaft um. Etwa 3.350.000 Soldaten waren bereits bis Ende
1941 in Gefangenschaft geraten; die Mehrheit von ihnen starb in jenem
Winter an Hunger und Kälte. Vor diesem Hintergrund fand eine
vergleichsweise begrenzte, aber intensive Tötungsoperation statt, die
auf eine spezifische Gruppe der sowjetischen Gefangenen zielte. Am
16.Juli 1941, kaum vier Wochen nach Eröffnung des Ostfeldzugs, kamen
Heydrich und der Chef des Allgemeinen Wehrmachtsamts, General
Reinicke, in einem Abkommen überein, daß sich die Wehrmacht von allen
sowjetischen Kriegsgefangen, die als Träger des Bolschewismus gelten
konnten, »befreien« solle. (...)
Beide Seiten stimmten weiterhin überein, daß die Situation »besondere
Maßnahmen« erfordere, die frei von bürokratischen Kontrollen
durchzuführen seien. Am folgenden Tag forderte Heydrich seinen
Regionalapparat auf, sich auf die Aussonderung aller
«Berufsrevolutionäre«, Politoffiziere der Roten Armee, »fanatischen«
Kommunisten sowie »aller Juden« vorzubereiteten (...)
Da der Bolschewismus den Nationalsozialismus »bis auf den Tod«
bekämpfe, könnten sowjetische Kriegsgefangene nicht die gleiche
Behandlung erwarten wie Gefangene der westlichen Gegner. Die Härte
der erteilten Befehle stelle lediglich eine natürliche Verteidigung
gegen das bolschewistische Untermenschentum dar; es gelte, die Träger
des bolschewistischen Denkes - und damit auch des bolschewisitschen
Widerstandswillens - zu vernichten"(Raul Hilberg, Die Vernichtung der
europäischen Juden, S. 351, S.355)
Zur Begründung der Postings siehe den wöchentlich versandten Text mit
dem Betreff: Nazis, ab in den sozialen Verachtungstod!!!
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Lasbor
2008-11-10 09:46:49 UTC
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Nr. 10
Ghettoisierung und allgemeine Entbehrungen 800.000
Ghettos in den von Deutschen besetzten Osteuropa über 600.000
Theresienstadt und Entbehrungen außerhalb
der Ghettos 100.000
Kolonien in Transnistrien (rumämische und
sowjetische Juden) 100.000
Erschießungen im Freien 1.300.000
Einsatzgruppen, Höhere SS- und Polizeiführer,
rumämische und deutsche Truppenverbände bei
mobilen Operationen; Erschießungen in Galizien
während Deportationenen; Tötungen von Kriegs-
gefangenen sowie Erschießungen in Serbien und
anderswo
Lager bis zu 3.000.000
deutsche bis zu 2.750.000
Todeslager
Auschwitz 1.000.000
Treblinka bis zu 750.000
Belzec 550.000
Sobibor bis zu 200.000
Kulmhof 150.000
Lublin 50.000
Lager mit Todesopfern im Bereich von einigen
zehntausend oder darunter 150.000
Konzentrationslager (Bergen-Belsen, Buchenwald,
Mauthausen, Dachau, Stutthof und andere)
Lager mit Tötungsoperationen
(Ponitowa, Trawniki, Semlin)
Arbeitslager und Durchgangslager
rumänische 100.000
Golta-Komplex und bessarabische Durchgangslager
kroatische und andere unter 50.000
_________________
insgesamt 5.100.000"
(Raul Hilberg, Vernichtung der europäischen Juden S. 1299)
Zur Begründung der Postings siehe den wöchentlich versandten Text mit
dem Betreff: Nazis, ab in den sozialen Verachtungstod!!!
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Lasbor
2008-11-12 16:32:20 UTC
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Nr. 12
"Einer der Täter erinnert sich lebhaft an jenen Tag: »Neben mir war
der Wachtmeister Koch. Er hatte einen kleinen Jungen von vielleicht
12 Jahren zu erschießen. Uns war ausdrücklich gesagt worden, daß wir
den Gewehrlauf 20 cm vom Kopf entfernt halten sollten. Das hat Koch
offensichtlich nicht getan, denn bei Verlassen der Exekutionsstelle
lachten die anderen Kameraden über mich, weil von dem Gehirn des
Kindes Teile an den Griff meines Seitengewehrs geschleudert worden
waren und haftenblieben. Ich habe erst noch gefragt, warum lacht Ihr
denn, daraufhin sagte Koch, unter Hinweis auf das Gehirn an meinem
Seitengewehr, das ist vom mir, der zuckt nicht mehr. Er sagte das
offensichtlich in einem sich brüstenden Ton.« Diese Heiterkeit, ja
fast kindische, offene Freude angesichts des Massenmords war kein
Einzelfall. Dieser Zeuge bezeichnete den Ton des Spötters im weiteren
als überheblich und bemerkte: »Ich hab' noch mehr solche
Schweinereien erlebt...«"(D.J.Goldhagen, Hitlers willige
Vollstrecker, S. 262)
Zur Begründung der Postings siehe den wöchentlich versandten Text mit
dem Betreff: Nazis, ab in den sozialen Verachtungstod!!!
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